Holzmarktbericht April 2023


Rundholzpreise zunehmend unter Druck

 

 

Die Wirtschaftsentwicklung in Österreich hat sich deutlich abgeschwächt. Hauptgrund dafür ist die sehr schwache Baukonjunktur. Die Erwartungen der Bauunternehmen für die kommenden Monate haben sich weiter verschlechtert.
 
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind meist gut mit Fichtensägerundholz bevorratet. Die Nachfrage hat sich bei steigenden Schnittholzlagern deutlich abgeschwächt. Die Preise geraten zunehmend unter Druck. Das große Verletzungsrisiko der frisch in Saft gehenden Bäume und das hohe Gefährdungspotenzial durch Borkenkäfer sollten auf jeden Fall bedacht werden. Daher sollten sich die Nutzungen auf die die Aufarbeitung von Schadholz beschränken, um den angespannten Holzmarkt zu entlasten. Bei der Kiefer ist der Preisdruck noch ausgeprägter und sollte angesichts der Verblauungsgefahr derzeit nicht mehr produziert werden. Lärche wird unverändert zum Vormonat bei sehr attraktiven Preisen rege nachgefragt.
 
Die Laubholzsaison ist abgeschlossen, insbesondere die Eiche, aber auch Buche und Esche waren stark nachgefragt. Da sich witterungsbedingt die Laubholzsaison zu Ende neigt, sollten vereinbarte Nutzungen rasch abgewickelt werden, um einen Qualitätsverlust zu vermeiden.
 
Die Abnehmer von Industrierundholz sind meist noch voll aufnahmefähig. Der Abtransport und die Übernahme erfolgen in der Regel zeitnah und kontinuierlich. Die Preise stagnieren, die Preise für Sägenebenprodukte haben bereits deutlich nachgegeben. Es empfiehlt sich daher umso mehr, geplante Nutzungen im Vorhinein vertraglich abzusichern. Rotbuchenfaserholz wird bei bei leicht nachgebenden Preisen nachgefragt. Esche lässt sich unverändert zum Vormonat problemlos vermarkten.
 
Der Energieholzmarkt ist nur mehr bedingt aufnahmefähig, regional schwächt sich die Nachfrage nach Brennholz und Hackgut zum Ende der Heizsaison aber deutlich ab. Der Bedarf an Energieholz war aufgrund des milden Winters überschaubar, die Preisspitzen der vergangenen Monate werden nicht mehr erreicht.
 
In tieferen Lagen sollten Maßnahmen zur Forsthygiene durchgeführt werden, um einen neuen Borkenkäferbefall bestmöglich zu verhindern. Es tauchen jetzt immer wieder Käfernester auf, die unbedingt großzügig gerändelt werden sollen, um den in den angrenzenden Fichten überwinternden Käfer aus dem Wald zu bringen. Mittlerweile hat der Käferflug in den Tieflagen bereits eingesetzt, besonders der Nahbereich von Käferlöchern aus den Vorjahren oder die Umgebung von Holzlagerplätzen soll verstärkt auf frischen Käferbefall kontrolliert werden.