Holzmarktbericht Dezember 2022

 

Frisches Holz ist gesucht

 

Obwohl sich die Wirtschaft derzeit in einer Abschwungphase befindet, wird sowohl Nadelsägerundholz und noch mehr Laubsägerundholz, Industrie- und Energieholz gesucht. Das Schadholz aus Käferholz und Windwurf ist weitgehend aufgearbeitet und allein von Jänner bis August wurden um 30% oder 1,6 Mill. weniger Nadelsägerundholz aus dem Ausland importiert. Das und die extreme Nachfrage beim Energieholz halten den Inlandsbedarf trotz getrübter wirtschaftlicher Aussichten hoch. Die Preise für Sägennebenprodukte wie Hackgut und Sägespäne haben sich vervierfacht, der Pelletspreis hat sich innerhalb eines Jahres auf 630 € je Tonne verdreifacht. Der Ausfall der Importe der sibirischen Lärche aus Russland hat die Nachfrage für die heimische Lärche weiter beflügelt. Günstig sind derzeit auch die Absatzmöglichkeiten für die Kiefer. Sowohl die 3m-Kiefer aus der Durchforstung als auch die 4m Ausformung aus der Endnutzung sind bei attraktiven Preisen gut absetzbar, Kiefernfaserholz, als ganzer Zug geliefert ist erstmals teurer als das Fichtenschleifholz. Eichen, Buchen und auch Eschensägerundholz wird mit sehr attraktiven Preisen abgenommen. Am stärksten sind in den letzten Monaten die Energieholzpreise gestiegen und stehen in starker Konkurrenz mit den Preisen für Schleif- und Faserholz. Für ofenfertiges Qualitätsbrennholz haben uns die Landwirte eine Preisspanne von 90 bis 150 € je RM inklusive Mehrwertsteuer und Zustellung rückgemeldet.

 

  • Wir empfehlen daher die gute Nachfrage bei den Durchforstungssortimenten zu nutzen und verstärkt in die Durchforstung zu gehen.
  • Käferlöcher großzügig rändeln und alle verdächtigen Fichten, z.B. mit Harzausscheidung zu nutzen.
  • Den guten Absatz für alle Kiefernsortimente nutzen.
  • Für die großen Heizwerke kann selbst frisch erzeugtes Energieholz zu Spitzenpreisen sehr gut abgesetzt werden.
  • Qualitätsbrennholz aus Buche und anderen Harthölzern produzieren, das wird auch in den nächsten Jahren gut absetzbar sein.
  • Wertholz bester Qualität für die Submission ausformen.

 

25.000 fm Käferholz im Bezirk Hartberg Fürstenfeld in diesem Jahr

Durch die trocken warme Witterung in der vergangenen Vegetationsperiode und das Samenjahr bei der Fichte war die Widerstandskraft der Bäume sehr geschwächt und der Buchdrucker hatte optimale Vermehrungsbedingungen. Er hat in den tieferen Lagen 3 Generationen entwickelt und damit auch größere Käferlöcher verursacht. Das Schadholz ist zwar zum Großteil aufgearbeitet und aus dem Wald abtransportiert, die größte Gefahr lauert aber noch im Wald. Die fertig entwickelten Buchdrucker überwintern in der näheren Umgebung der Schadensflächen in den Fichtenstämmen. Nach Mitte August legt der Buchdrucker zwar keine neue Brut mehr an, sondern bohrt sich zum Reifungs- oder Regenerationsfraß unter die Rinde ein und überwintert dort bis zum nächsten Käferflug Ende März. Aus einem einzigen Weibchen, das über den Winter kommt, explodiert die Population förmlich auf 31,000 Käfer in der dritten Generation im Spätsommer. Das macht diesen kleinen Käfer so gefährlich.

Was ist jetzt zu tun?

Um den Käfer unter Kontrolle zu bringen ist es jetzt die wichtigste Aufgabe die Käferlöcher großzügig zu rändeln, bzw. die Fichten auf die Harzausscheidung in Tröpfchenform zu kontrollieren und alle verdächtigen Bäume zu entfernen. Dazu haben wir jetzt bis spätestens Ende März Zeit, dann beginnt der überwinternde Käfer wieder mit der Anlage einer neuen Brut in geschwächten Bäumen. So können wir den Teufelskreis einer Massenvermehrung durchbrechen und einer weiteren Zuspitzung der Borkenkäfergefahr vorbeugen.

Schadensschwerpunkt liegt in den niederschlagsreichen Gebieten im Ennstal und Mariazell.

Sich auf eine kühle und niederschlagsreiche Witterung zu verlassen geht auf jeden Fall schief. Den größten Käferholzanfall haben wir nicht in der Ost- und Süd-steiermark sondern im niederschlagsreichen Ennstal und im Raum Mariazell. Dort wurde es verabsäumt durch eine saubere Waldwirtschaft dem Käfer rechtzeitig das Brutmaterial zu entziehen. Auf dem nicht rechtzeitig aufgearbeiteten Schadholz hat der Käfer optimales Brutmaterial vorgefunden. Im Mölltal in Oberkärnten sind ganze Berghänge bis auf über 2000 Meter Seehöhe hinauf bis zur Waldgrenze durch den Buchdrucker abgestorben, weil die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt und dagegegn angekämpft wurde. Auch mit einer rechtzeitig und richtig aufgestellten Käferfalle kann der Borkenkäfer bekämpft werden.